Züchterauswahl

Bei welchen Züchter einen Chihuahua kaufen?

Vor dem Kauf sollte man sich gut überlegen, bei wem man kauft.
Was für Vorstellungen man hat von einem „guten“ Züchter. Was sind die Mindestanforderungen, wo würde/sollte man auf gar keinen Fall kaufen. usw. usw.

Einen guten Züchter zu finden ist so ziemlich das schwierigste überhaupt am Hundekauf. Gerade wenn man noch gar keine Erfahrung diesbezüglich hat, steht man oft vor einem Buch mit sieben Siegeln.

Die Suche in der örtlichen Tageszeitung bringt normalerweise rein gar nichts. Dort inserieren in erster Linie Privatleute, die mal eben einen Wurf haben oder unseriöse Vermehrer. Äußerst selten, dass ein seriöser Züchter inseriert. Auch bei diversen Internetzeitungen findet man seltenst einen guten Züchter unter all den schwarzen Schafen die dort ihr Unwesen treiben. Auch ist es fast unmöglich sie dort raus zu finden.

Also was tun?
Der beste Weg ist natürlich diverse Züchter zu besuchen und sich ein eigenes Bild zu machen.
Auch über die Zuchtvereine kann man sich eine Züchterliste zusammenstellen.
Bei ersten Telefonaten gewinnt man bereits einen kleinen Eindruck und kann gegebenenfalls diejenigen bereits aussortieren, die einem aus was für Gründen auch immer nicht zusagen.

Bevor man aber daran geht, die ersten Züchter anzurufen oder zu besuchen, sollte man eine genaue Vorstellung haben, was man von seinem zukünftigen Züchter erwartet.

Wir können natürlich jetzt nicht für andere sprechen, aber ich möchte hier einmal auflisten, was für uns persönlich bei der Züchterauswahl wichtig ist

  • .Der Züchter muss in einem Verein sein, der nach FCI-Standard züchtet
  • Der Züchter sollte seine Welpen frühestens mit 12 Wochen abgeben.
  • Der Züchter sollte nicht mit der Farbe Blau züchten und erst recht nicht mit der Farbe Merle (Tierschutzrelevant).
  • Der Züchter darf auf keinen Fall mehr Geld für eine angeblich seltene Farbe oder einen extrem kleinen Chi verlangen. Ein teurerer Preis ist nur für absolut fehlerfreie, Ausstellungs- bzw. Zuchthunde gerechtfertigt
  • Der Züchter sollte nicht mehr Zuchthunde halten als er gerecht werden kann.
    Es sollten nicht mehr als 15 Hunde (nicht nur die Zuchthunde rechnen, sondern alle vorhandenen Hunde außer den Welpen) vorhanden sein, allerdings sollte bei dieser Anzahl auch der Züchter nicht alleine leben, sondern eine weitere erwachsene Person sollte vorhanden sein, die sich auch um die Hunde kümmert.
  • Der Züchter sollte nicht zu viele Würfe pro Jahr haben (wie soll sonst die Zeit für Sozialisierung und Erziehung
    der Welpen da sein?).
    Die Hündin sollte nur einmal im Jahr gedeckt werden.
  • Der Züchter sollte mit seinen Welpen und Hunden leben und diese nicht separat (Hundezimmer/Zwinger) halten
  • Das Haus (die Wohnung) sollte nicht blitzblank sein, aber auch nicht verdreckt
  • Die Hunde sollten zutraulich und aufgeschlossen sein.
  • Die Hunde müssen einen gepflegten Eindruck machen
  • Der Züchter muss mich mit Fragen löchern bevor ich überhaupt als Welpenkäufer für ihn in Frage komme
  • Der Züchter muss all meine Fragen offen und ehrlich beantworten
  • Der Züchter muss auch nach dem Kauf ein Ansprechpartner für mich bleiben

Das sind jetzt nur mal ein paar für uns wichtige Punkte. Natürlich muss auch irgendwie der Funke überspringen.
Es gehören auch Sympathie und Vertrauen dazu.
Was auf gar keinen Fall eine Rolle spielen darf bei der Züchterauswahl ist der Preis des Welpen. Zurzeit ist der Welpenpreis ca. zwischen 1000 € und 1500 €. Natürlich kosten sehr gute, ausstellungstaugliche bzw. zuchttaugliche Chis meistens mehr.

Züchterempfehlungen stehe ich persönlich immer sehr skeptisch gegenüber. Jeder empfindet da ja anders. Der Züchter der mir sympathisch ist muss ja nicht jedem anderem sympathisch sein. Auch wenn ich nur gute Erfahrungen gemacht habe, heißt das ja nicht, dass automatisch jeder Welpe von diesem Züchter
lebenslänglich gesund bleibt usw.. Wenn ich schlechte Erfahrungen habe heißt es im Kehrschluss natürlich noch lange nicht, dass jeder die bei diesem Züchter machen würde.

Wovon jedoch grundsätzlich abzuraten ist, sind „Züchter“, die ohne Vereinszugehörigkeit züchten oder in obskuren Vereinen die nur dazu dienen„Papiere“ mit den Welpen mit zu liefern. Nicht jeder Verein ist seriös, in Deutschland kann jeder einen Verein gründen, der 6 Mitstreiter findet, die den Antrag ebenfalls unterschreiben. Also bitte auch da Augen auf und sich bitte auch nicht blenden lassen, von irgendwelchen tollen Titeln die die Elterntiere haben. Ein Weltchampion heißt in den meisten Vereinen (außer VDH) eigentlich nichts. Da werden „Kaffeefahrten“ gemacht ins Nachbarland um sagen zu können, dass es eine internationale Zuchtschau war!!!

Natürlich gibt es auch außerhalb des VDH verantwortungsvolle Züchter, denen das Wohl ihrer Tiere am Herzen liegt und die sich bemühen das bestmögliche zu Züchten.

Auf jeden Fall sollten die Chihuahuas, egal ob VDH oder Nicht VDH Verein, typvolle Chihuahuas sein und nicht wie
Mischlinge wirken. Sie sollten in der Größe in der Norm liegen, nicht zu groß, aber erst Recht nicht zu klein.

Ihr seht, es ist nicht einfach, den „richtigen Züchter“ zu finden. Aber glaubt mir, es lohnt sich wirklich gründlich und
wenn es sein muss auch lange zu suchen. Eure zukünftigen Hunde werden es euch danken.